In Organisationen leben
Wäre es nicht ganz und gar verrückt, wenn der Luxus, den man sich erst einmal leisten können muss, darin bestünde, sich auf dem Gipfel seiner Fähigkeiten, aus der Fülle seiner Persönlichkeit und Geschichte schöpfend, für den gemeinsamen Weg in eine gute Zukunft einzusetzen?


Ein Spiel: Geld
Kann man… gegen Geld sein? Genauer vielleicht: Können wir uns gegen Geld entscheiden? Die kurze Antwort ist vermutlich: Nein, solang wir mit der menschlichen Welt um uns herum zu tun haben wollen – oder müssen. Und darin steckt viel von der langen Antwort. Für die es sich lohnt, erst einmal festzustellen, was Geld nicht ist.
Lady Macbeth und der Algorithmus
Wie eine Wahnsinnige wäscht sich Lady Macbeth die Hände, doch das Blut will und will nicht weichen. Die Schuld lässt sich nicht abwaschen. Wenn das ist mehr als eine Metapher, wenn Mörder tatsächlich mehr Seife kaufen: Dann wird es in einer Autokratie bald keine Seife mehr geben.


Das älteste Werkzeug der Welt
So, wie Menschen und ihre Welt schon immer komplex gewesen sind, waren und bleiben gute Werkzeuge: einfach. Ein einfaches Werkzeug ist robust – oft auch im praktischen, unmittelbaren Sinn: Es geht nicht so schnell kaputt. Vor allem aber ist ein einfaches Werkzeug robust im weiteren Sinn: Es bleibt nützlich, auch, wenn die Welt sich verändert.
Und vor mir die Lücke
Da ist eine Lücke zwischen dem Jetzt und dem Neuen, die wir mit nichts füllen können als mit uns selbst. Weil es das Neue noch nicht gibt, kann es keinen Weg geben dorthin. Eine Lücke, Leere, kein Weg: Wie sollten keine Angst haben davor?


anders anders
Was sich in diesen Augenblicken – ja, mit diesem Wort: nachhaltig – verändert, ist die Art unsere Zusammenlebens als Menschheit. Diese Veränderung findet immer statt. Aber in diesem Jahr ist sie für uns alle sichtbar, ja unübersehbar geworden, weil es einen radikalen Bruch gegeben hat.
Panische Lethargie
… ist die Reaktion der paternalistischen Geldorganisation auf Veränderung: Weil die Veränderung erst am verschwindenden Geld erkennbar wird, das zugleich der einzige Zweck der Organisation, ihrer Teile und ihrer Mitglieder zu sein scheint, setzt auf dieser Ebene eine hektische Betriebsamkeit ein.


Das Prinzip Ra und der Baum im Wind
In der hierarchischen Organisation gilt das Prinzip des Sonnengottes, das Prinzip Ra: Dort, wohin er seinen Blick wendet, sprießt und gedeiht das Leben. Dort, wovon er ihn abwendet, herrscht ewige Nacht; alles Leben welkt.
Wie wir Organisationen beschreiben
… gleicht der Art, mit der wir über Dinge sprechen, von denen wir keine Ahnung haben. Wir stellen ihre Oberfläche mit allgemeinen Begriffen dar – so, als ob wir jemandem am Telefon dieses Ding beschreiben müssen, das wir in seiner Küche gefunden haben.


Die Organisation ohne echte Aufgabe
… zwingt ihre Mitglieder, sich ihre eigene Aufgabe außerhalb der Organisation zu suchen. Gelingt ihnen das, löst die Organisation sich von innen heraus auf. Das muss kein schlechter Prozess sein.
Über Geld und Arbeit
Geld ist kein Maß für unseren Beitrag zur Welt, denn Geld ist überhaupt nur da nützlich, wo wir persönliche Distanz überbrücken müssen. Ein nachhaltiges Lebensarbeitsmodell könnte sein, verschiedene Aufgaben zu übernehmen, die gut passen zu der ganzen Fülle an Fähigkeiten und Impulsen eines Menschen.


Wenn wir Ausbildung und Arbeit trennen
… indem wir ein Vorher schaffen, in dem gilt „Kann noch nicht“ und ein Nachher, in dem gilt „Muss auf jeden Fall“, dann entfernen sich beide immer weiter voneinander.
Kontrahenten ums Jetzt, Gefährten ins Morgen
Zwei Prämissen, die erste: Wir alle wollen mit etwas verbunden sein, das über uns hinausweist, über uns als einzelne, endliche Menschen. Die zweite: Einen Mangel an echten Aufgaben gibt es nicht; solange es Menschen gibt, gibt es auch menschlichen Sinn.


Die schuldige Gestalterin
Als Kind – auch noch als Jugendlicher – fand ich das Versprechen der Marktwirtschaft geradezu zwingend überzeugend: Ein System, so beschaffen, dass es die egoistischen Impulse, die, wer wollte das bestreiten, wir Menschen nun einmal haben, aufnimmt und umsetzt in gemeinschaftlichen Nutzen. Genial! Heute frage ich mich: Was, wenn mit der Prämisse etwas nicht stimmt?